Am kommenden Samstag startet offiziell die neue Saison in der Tischtennis Thüringenliga. Nach zwei Spielzeiten, die auf Grund der Coronapandemie nicht zu Ende gespielt werden konnten, ist der Wunsch groß dem Lieblingshobby endlich wieder „wie früher“ nachgehen zu können. Einige Änderungen wird es aber für die Inselsberger definitiv geben.
Die größte Neuheit besteht darin, dass das Spielsystem geändert wurde. Statt 6er-Mannschaften bilden nun 4 Spieler ein Team. Gespielt wird nach dem Werner-Scheffler-System, bei dem nach dem 8. Punktgewinn eine Mannschaft gewonnen hat. Die Meinungen über die Regeländerung gehen dabei weit auseinander. So können Personalprobleme bei kleineren Mannschaften besser ausgeglichen werden und Auswärtsfahrten sind theoretisch mit einem PKW möglich. Inwiefern es sich jedoch noch um einen „Mannschaftssport“ handelt, wenn zwei Leute spielen, ein weiterer als Schiedsrichter an einem Tisch fungiert und nur ein einziger Spieler beide Spiele beobachten, coachen und anfeuern muss, bleibt fraglich. Die Stimmung in der Halle wird sich dadurch definitiv verändern und nicht wenige Spieler aus den Bezirksligen, die diese Reform bereits vor einigen Jahren durchführen mussten, stimmen den oben genannten Punkten zu.
Wie genau sich der neue Modus auf die Tabarzer auswirkt, wird sich zeigen. Offiziell wurden trotz des neuen Systems 6 Spieler in der Mannschaft gemeldet. Dennoch wird es von Spiel zu Spiel eine Herausforderung werden, eine schlagkräftige Truppe aufzustellen. Durch neue berufliche und entsprechend auch private Gegebenheiten, ist es für die meisten mittlerweile eine organisatorische Meisterleistung alles unter einen Hut zu bringen. Auch Verletzungen haben die letzten Jahre immer wieder für Personalnot gesorgt. Mit Dennis Schade, Frank Lauterbach, Armen Torosjan, Jan Zablowski, Chris Spiegelhauer und Gabor Scharlock bilden die Tabarzer aber eine Mannschaft, die sich vor keinem Gegner verstecken muss. Die Stärke des Teams ist nach wie vor die Homogenität. Der Star ist die Mannschaft und jeder kann jeden ersetzen. Im Fall der Tabarzer ist das keine leere Floskel, sondern anhand der Bilanzen der vergangenen Jahre gut belegbar. Mit dem Wegfall des „unteren Paarkreuzes“ und dem dritten Doppel verliert die Mannschaft um Kapitän Armen Torosjan allerdings eines der Herzstücke des Teams und wird sich nun erst neu zurecht finden müssen in der Tabelle. Von Platz 2 bis 9 scheint alles denkbar zu sein. Die endgültige Platzierung steht diese Saison aber gar nicht im Vordergrund. Vielmehr möchte man wieder gemeinsam Zeit verbringen, die sportliche Herausforderung als Team genießen und wieder ein Stück Normalität abseits des Familien- und Berufslebens erfahren.
Denn neben all den sportlichen Veränderungen und Herausforderungen wird wohl vor allem wieder das Infektionsgeschehen und die daraus resultierenden politischen Entscheidungen den sportlichen Werdegang der Saison bestimmen. An etwaigen Spekulationen über den Saisonverlauf, Hoffnungen und Ängste zur Coronasituation möchte man sich aber bewusst nicht an dieser Stelle beteiligen, da die Vergangenheit sehr eindrucksvoll bewiesen hat, dass dies schlicht nicht möglich ist.
Vielmehr richtet sich der Blick auf den ersten Gegner vom TTZ Sponeta Erfurt. Auf dem Papier scheint es der leichteste Gegner der Saison zu sein. Allerdings verfügen alle Landeshauptstädter über reichlich Erfahrung in der Thüringenliga und sind zweifelsfrei in der Lage, den Tabarzern sehr gefährlich zu werden. Zudem ist völlig unklar, wie die Tabarzer nach 10 Monaten Wettkampfpause aus den Startblöcken kommen. Am 11.09. um 17.00 Uhr geht es in Erfurt los.